Energiekonzept

 

Das geplante Baugebiet soll klimaneutral mit Wärme und Strom versorgt werden. Das heißt, dass der gesamte Wärme- und Strombedarf vor Ort aus erneuerbaren Energien gewonnen wird. Es entstehen keine CO2-Emissionen.

Potentialstudie

Durch das Büro sinnogy wurde zunächst geprüft, ob das Baugebiet grundsätzlich klimaneutral mit Wärme und Strom versorgt werden kann. Die Potentialstudie zeigte, dass eine klimaneutrale Strom- und Wärmeversorgung für das Neubaugebiet möglich und für die Bauherren wirtschaftlich vorteilhaft ist. Die Potentialstudie kann auf der Internetseite der Stadt Ettlingen unter diesem Link eingesehen werden.

Machbarkeitsstudie

In einem nächsten Schritt wurde durch das Büro sinnogy im Rahmen einer Machbarkeitsstudie geprüft, welches Wärmeversorgungskonzept technisch und wirtschaftlich am sinnvollsten ist. Die Untersuchung hat gezeigt, dass eine gemeinschaftliche Versorgungsvariante mit kaltem Nahwärmenetz und gemeinschaftlich genutzten Erdwärmesonden als Quellenanlage für die Bauherren wirtschaftlich zu empfehlen ist. Die Untersuchung hat ebenfalls bestätigt, dass eine solche gemeinschaftliche Wärmeversorgung neben dem Neubaugebiet auch auf die Bestandsgebäude ausgeweitet werden könnte. Hierzu führte die Stadt Ettlingen eine Befragung durch. Da von den privaten Verbrauchern trotz des relativ großen Interesses an einer gemeinsamen Wärmeversorgung noch keine sicheren Abnehmer bekannt sind, hat der Gemeinderat beschlossen, dass zunächst die Anbindung der städtischen Gebäude detaillierter untersucht werden soll (R. Pr. Nr. 93).
Derzeit wird die Umsetzung der empfohlenen Versorgungsvariante detailliert ausgearbeitet.   

Unter dem folgenden Link kann eine Zusammenfassung der Machbarkeitsstudie eingesehen werden: zum Dokument

Was heißt klimaneutral?

Klimaneutral heißt, dass der gesamte Wärme- und Strombedarf vor Ort aus erneuerbaren Energien gewonnen wird. Bilanziert über das Jahr entstehen keine CO2-Emissionen. Wie dies im Einzelnen funktioniert, erfahren Sie in den folgenden Abschnitten.

Klimaneutrale Wärmeversorgung

Erdwärmesonde

Bild: sinnogy

Die erforderliche Wärme liefern Erdwärmesonden, die in dem Straßenbereich des Neubaugebiets installiert werden. Die Grundstücke der Bauherren werden hierdurch nicht in Anspruch genommen. Die Erdwärmesonden sind ca. 150 m tief und holen ganzjährig Wärme aus dem Erdreich mit einer Temperatur von ca. 2 bis 12 °C. Sie wird daher auch als „Kalte Wärme“ bezeichnet. Ergebnis der Pilotsondenbohrung.

Ein Nahwärmenetz, das in den Straßen verlegt ist, sammelt dann diese kalte Wärme von den Erdwärmesonden ein und verteilt sie an die Gebäude.

Aufgrund der niedrigen Temperatur müssen die Rohre des Nahwärmenetzes nicht isoliert werden. Sie können wie Wasserleitungen einfach und kostengünstig im Erdreich verlegt werden.

Bild: sinnogy

Wärmepumpe

Bild: Christian Hug

In den Gebäuden nutzen dann Wärmepumpen die Kalte Nahwärme, um daraus Heizwärme und Warmwasserwärme zu erzeugen. Im Vergleich zu den üblichen Luft-Wasser-Wärmepumpen benötigen sie hierfür dank der kalten Nahwärme deutlich weniger Strom. Und erzeugen keine Lärm, der ggf. die Nachbarn stören könnte.

Klimaneutrale Stromversorgung

Für die klimaneutrale Stromversorgung wird auf jedem Gebäude eine Photovoltaik-Anlage (PV) installiert. Mit dem Sonnenstrom kann dann der Strombedarf der Haushalte, der Wärmepumpe und wenn gewünscht auch der Strombedarf der Ladepunkte gedeckt werden, um die Elektrofahrzeug zu laden. Die PV-Anlage liefert dabei natürlich im Sommer mehr und im Winter weniger Sonnenstrom. Daher wird der Überschuss im Sommer ins Netz geliefert und der Reststrombedarf im Winter aus dem Netz bezogen. Die PV-Anlagen werden aber so groß dimensioniert, dass grundsätzlich der gesamte Jahresstrombedarf abgedeckt werden kann. Dadurch ist das Neubauquartier insgesamt klimaneutral.

PV-Anlage

Bild: sinnogy

Klimaneutrale Mobilität

Beispielbild Mobilität

Bild: ClickCon

Bereits in wenigen Jahren werden E-Fahrzeuge der neue Standard sein. Das Energiekonzept umfasst daher ebenfalls Lösungen für eine klimaneutrale Mobilität. Auf Wunsch können sich die Bauherren Ladesäulen bzw. Ladesysteme in Ihre Garagen, Carports und Tiefgaragen installieren lassen. Diese erhalten dann klimaneutralen Sonnenstrom direkt vom eigenen Dach.

Lukrative Fördermittel

Aktuell gibt es lukrative staatliche Fördermittel für klimafreundliche Gebäude. Für das Quartier werden Fördermittel des BAFA-Förderprogramms „Wärmenetzsysteme 4.0“ beantragt. Dadurch werden bereits ca. 40 % der Investitionskosten gefördert.

Da die Fördermitteln des Förderprogramms „Wärmenetzsysteme 4.0“ auch auf die Heizungstechnik im Gebäude anwendbar ist, lassen sich die vergleichsweise knapp bemessenen BEG-Fördermittel zur Förderung von Ausgaben für die Gebäudehülle einsetzen. Im Vergleich zu einer Wärmeversorgungslösung ohne Wärmenetz können die Bauherren auf diese Weise die Baukosten weiter reduzieren. 

PV-Anlage

Bild: BAFA

Ihre Ansprechpartner

Für alle Fragen zum Bauprojekt

Planungsamt Stadt Ettlingen

+49 7243/101-392

Für alle Fragen zum Energiekonzept

Dr. Harald Schäffler, sinnogy GmbH